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Autor Thema: Kunstlicht: T5 vs. HQI?  (Gelesen 21284 mal)

Dixon

  • Gast
Kunstlicht: T5 vs. HQI?
« am: 09. Oktober 2008, 19:24:44 »

Hallo Orchideenfans
 Als Vitrinenkultivateur bin ich natürlich an euren Erfahrungen/Kenntnissen hinsichtlich zusätzlicher Beleuchtung interessiert...

 Bis letzten Winter war HQI-daylight für mich das Maß aller Dinge,  doch dann stolperte ich nach einem Besuch des "weltgrößten" Zoofachhandels über T5 -Röhren plus Reflektor und war begeistert: Das Kosten/Nutzungsverhältnis spricht für sich, und frage nun: wer hat mit einer oder beiden Varianten auch Erfahrungen gemacht?

-grüne Grüße-
    Frank
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Dr. Joe

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Re: Kunstlicht: T5 vs. HQI?
« Antwort #1 am: 24. Oktober 2008, 13:07:58 »

Hallo Frank,

ich habe über meinen kleinen Vitrinen nur "normale" Tageslicht-Röhren hängen, wie sie im Aquarienhandel angeboten werden (jeweils 2 Stück über einer 60 x 60 x 30 cm Vitrine). Da die Lichtstärke im Laufe der Zeit relativ stark abnimmt, wechsle ich sie etwa alle halbe Jahr (die alten Röhren kommen dann als Arbeits- oder Schrankbeleuchtung in die Küche, dafür sind sie ja noch hell genug  :)
Bei kleinen Zweig-Orchideen wie Lepanthes, Lepanthopsis und Trichosalpinx habe ich gute Erfahrungen mit einer zusätzlichen Beleuchtung mit den handelsüblichen Röhren für Reptilien gemacht (Austausch einer "normalen" Röhre gegen so eine "Reptilienröhre". Das bewirkte bei mir kräftigere, härtere Blätter und eine höhere Blühfreudigkeit bei den Pflanzen

Joachim
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Rechtschreibfehler sind geistiges Eigentum des Verfassers. Wer sie findet, darf sie aber trotzdem behalten :D

Dixon

  • Gast
Re: Kunstlicht: T5 vs. HQI?
« Antwort #2 am: 15. November 2008, 23:26:15 »

Hallo Joachim
Erstmal Danke für Deine Antwort

Aber Deine Statements teffen nicht so ganz meine Grundfaktoren.
Ich beleuchte in der Höhe 150 cm,  (Fläche 60 auf 150) wobei die ersten 90 cm auf den Vitrinenbereich entfallen (wo die Orchideen leben), und unterhalb davon wollen aquatische Pflanzen auch noch ihr Benefit haben. Stichwort Paludarium.

Das klappt im Sommerhalbjahr recht gut, weil die meisten Orchies dann anderswo kultiviert werden und darum das Licht recht gut bis untenhin durchkommt;

Da meine HauptLichtEmitter obenan bis jezt aus 1X HQI Daylight  + 1x HQL 120 Watt bestehen, bin ich aktuell ständig auf der Suche nach neuen Alternativen. . .

  - Im neuen Zajac-Katalog werden Reptilienlampen mit ~60000 Lux angeboten, das klingt m.M. nach recht vielversprechend! - oder?

-güner Gruß-
   Frank



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Dixon

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Re: Kunstlicht: T5 vs. HQI?
« Antwort #3 am: 16. November 2008, 00:27:59 »


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Dixon

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Re: Kunstlicht: T5 vs. HQI?
« Antwort #4 am: 06. Dezember 2008, 22:59:18 »

Also..
Das Bild oben zeigt meinen  Beleuchtungstandart unterhalb der Wasserlinie im Sommer,  ohne allzugroßen schattenmachenden Pflanzeneintrag im oberen (Vitrinen)-Bereich!

-Gruß-
Frank
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Regina

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Re: Kunstlicht: T5 vs. HQI?
« Antwort #5 am: 09. Januar 2009, 18:34:23 »

Hallo Frank,
ich mache gerade sehr gute Erfahrungen mit:
Dennerle, Trocal-de Luxe Special-Plant, das sind T5 Leuchtstoffröhren für Aquarien, die ein Spektrum haben, das speziell auf die Bedürfnisse von Pflanzen abgestimmt ist. Je nach Länge haben die verschiedene Watt, 150cm=58Watt ist die längste. Mit Reflektor ist das schon recht hell.
Als die im Herbst montiert worden sind (in 2,25m Höhe am oberen Ende von relativ grossen, 45° geneigten Dachflächenfenstern, die nach Norden gehen) ) haben einige Orchideen gleich die Blüten raumwärts gedreht, zum stärkeren Licht hin. Jetzt im Winter habe ich die Beleuchtung automatisch gesteuert, sie leuchten von 8:00h bis 20:00h unabhängig davon, ob die Sonne scheint oder obs schneit.
Unter Dennerle oder auch unter Trocal findet man im Internet die Produktbeschreibungen.
Die Lebensdauer wird mit 15000h angegeben, das wären dann bei 12h/Tag 1250 Tage oder fast 3 1/2 Jahre, allerdings sollte man sie spätestens nach einem Jahr auswechseln, weil die Leuchtstärke nachlässt.
Gruß, Regina
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Falk

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Re: Kunstlicht: T5 vs. HQI?
« Antwort #6 am: 13. Januar 2009, 11:57:37 »

Hallo Regina,
ich habe auch eine Orchi-Vitrine, das Problem der Beleuchtung hast Du ja für Deine Situation wohl gelöst, Vitrinen sind meist ca 1Meter breit und 60cm tief da muß man dann schon 4-5 T5 Röhren schalten, wobei die Effektivität bei steigendem Abstand zu den Orchis rapide abnimmt. Ich bin deswegen auf HQI-TS D gekommen, die Preis/Leistung erscheint mir besser, und in meiner Vitrine wächst alles super und blüht.

-Gruß- :)

Falk 
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Phalifan

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Re: Kunstlicht: T5 vs. HQI?
« Antwort #7 am: 04. Februar 2009, 12:11:01 »

Hallo zusammen,

ich möchte hier einmal einige technische Dinge bezüglich Leuchtstofflampen klären, die in den vorgenannten Beiträgen verwechselt worden. Zum ersten gibt es die etwas ältere Version von T8 Röhren die man an einem Röhrenaußendurchmesser von 26mm erkennt. Klassische Leistungsabstufungen sind hierbei - 18/30/36/58W zzgl. der Verlustleistung des jeweiligen Vorschaltgerätes. (13W konv./9W VVG/ 3-6W EVG) Die neuere Technologie basiert auf den T5 Röhren, die nur noch einen Röhrenaußendurchmesser von 16mm haben und durch den Einsatz von elektronischen Vorschaltgeräten (EVG) eine Vielzahl von Leistungsabstufungen ermöglichen. Typische Leistungsabstufungen sind hier - 14/21/24/28/35/39/49/54/80W. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Lichtfarbe. Diese wird bspw. bei Osram mit der Kennziffer 840 für Daylight bei T8 und Cool White bei T5 angegeben. Die Bedeutung der Ziffer liegt hier bei der Zahl 40, welche die Lichtfarbe in Kelvin von 4000K angibt. Beim Typ 860 wären es dann 6000K. Was aber bei den Röhren oder anderen Leuchtmitteln noch viel wichtiger ist, der sogenannte Lichtstrom, welcher in Lumen (lm) angegeben wird. Hier bei einmal ein Vergleich. Eine T8 LL58W/840 Lumilux Daylight hat 5200 lm bei 1,50m Baulänge. Eine T5 LL FQ80W/840 Cool White 6150 lm bei 1,45m Baulänge. D. h. die T5 Röhre erzielt bei gleicher Lichtfarbe eine höhere Beleuchtungsstärke am gemessenen Objekt, wie eine T8 Röhre. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Platzbedarf und die Verluste durch Wärme an der Röhrenoberfläche. Bsp. 2x58W T8  als Standartleuchtengröße können bei Nutzung von T5 auf 3x80W Bestückung und gleichem Platzbedarf eine bis zu 50% größere Beleuchtungsstärke erzielen. Zwar steigt auch die verbrauchte Leistung an, aber die Verlustwärme an den Röhren ist in beiden Varianten gleich, oder bei 2x 80W sogar geringer gegenüber den T8 Röhren, da deren Oberfläche viel geringer ist, wie bei T8 Röhren.

Ein weiterer Vorteil von Röhren gegenüber Strahlern ist die flächige Gleichmässigkeit bei der Ausleuchtung. 

Ich hoffe ich konnte mit diesen Hinweisen etwas zum Thema beitragen.
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Liebe Grüße

Mike

E.Gross

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Re: Kunstlicht: T5 vs. HQI?
« Antwort #8 am: 04. Februar 2009, 16:48:22 »

Hallo, Phalifan,
ich glaube. Du hast sehr viel dazu beigetragen. allerdings fehlt mir der Hinweis, in welchem Abstand zu den Planzen Deine Leuchten hängen.
Erwin Groß
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Phalifan

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Re: Kunstlicht: T5 vs. HQI?
« Antwort #9 am: 05. Februar 2009, 14:32:31 »

Hallo Erwin und alle anderen Interessenten!

Zur Erklärung. Ich besitze keine Vitrine. Mein Wissen über Vitrinenkultur ist "nur" durch intensives Literatur und Internetstöbern angelesen. Meine Angaben basieren auf beruflichem Fachwissen, mit welchem ich tag täglich in Berührung komme. Um einmal zu verdeutlichen welche Lichtwerte man in einer Vitrine bekommen kann, habe ich einmal kurz eine Lichtberechnung mit Relux ausgeführt.

Basis ist eine Vitrine mit den Maßen 1,6m breit, 1,00m hoch, 0,6m tief. Diese Vitrine wurde mit einer einfachen zweiflammigen Leuchte mit Spiegelreflektor ausgeführt. Die Seitenwände wurden mit der Farbe grün, der Boden mit der Farbe dunkelgrün und die Decke fast weiß berechnet. Der Wartungsfaktor wurde sehr hoch angesetzt da die Lichtausbeute ja gleichmässig bleiben soll. In der ersten Berechnung wurde die Nutzebene auf 20cm über dem Boden angenommen.

Variante 1 mit 2x80W T5 ergab am Boden und Rückwand 5000 Lux und an den Seitenwänden 3000 Lux. Gesamtlichtstrom der Lampe liegt bei 12300 lm und 170W Totalleistung.
Variante 2 mit 2x58W T8 ergab am Boden und Rückwand 3000 Lux und an den Seitenwänden 2000 Lux. Gesamtlichtstrom der Lampe liegt bei 10000 lm und 110W Totalleistung.

Da die Variante 2 die preiswertere Variante ist, habe ich hier einmal die Nutzebenen höher genommen um die Lichtverhältnisse näher zur Leuchte zu betrachten. Bei einer Nutzhöhe von 60cm über dem Boden sind im Mittelteil bis 10cm von den Seitenwänden 7500 Lux und den Seiten- /Rückwand 5000 Lux.

Bei einem Abstand von 20cm von der Leuchte, also 80cm Nutzebene sind die Werte gleichgeblieben. Maximal im Lichtzentrum der Leuchte wird die Marke von 10000 Lux erreicht.

Ich denke aus diesen Werten kann jeder für seine bevorzugte Gattung die entsprechenden Pflegeorte in einer Vitrine ableiten. Was ich noch ergänzen möchte, der Lichtstrom einer Leuchte mit geringerer Leistung (Bsp. 2x36W T8) wirkt sich auch auf die Beleuchtungsstärke aus, da dieser geringer ist als bei einer 58W Röhre.

Ich habe von beiden Varianten mit der Nutzebene 20cm eine pdf angefertigt, die ich auch bei Bedarf gern weitergebe. 
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Liebe Grüße

Mike

Dixon

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Re: Kunstlicht: T5 vs. HQI?
« Antwort #10 am: 09. Oktober 2009, 00:41:47 »

Hallo Regina , Hallo Mike

Danke für eure Antworten
Ich hab das inzwischen so gelöst , daß während der Winterzeit , in der die Vitrine voll ist, direkt über der Wasseroberfläche eine T5 Röhre von Dennerle  incl. Reflektor für das Licht sorgt, das von den oberen HQI/Hql-Strahlern nun nicht mehr so gut bis zu den kleinen Cryptocorynen im Vordergrund des Aq´s reicht !

Und die T5 ist echt Hell!  Durch 70cm Beckenhöhe!- Die Wasserpflanzen mögen`s

Gruß
Frank

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Phalifan

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Re: Kunstlicht: T5 vs. HQI?
« Antwort #11 am: 20. Oktober 2009, 12:25:21 »

Hallo Frank,

freut mich für Dich, das einige Gedanken bei Dir einfliessen konnten und auch in der Praxis gut funktionieren. Und das die Cryptocorynen jetzt gut gedeien kann ich mir vorstellen, obwohl die ja auch mit weniger Licht auskommen. Was ja aber wieder relativ zu sehen ist. In der Natur haben diese ja auch mit weniger Wasserstand zu leben. Zumindest in der Trockenzeit.
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Liebe Grüße

Mike