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Autor Thema: paphiopedilum - in vitro  (Gelesen 4495 mal)

hakone

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paphiopedilum - in vitro
« am: 01. Oktober 2008, 08:14:00 »

Warum gibt es keine in vitro Vermehrung vom paphiopedilum ? : Woran liegt das ?
Vielen Dank
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Der Frosch im Brunnen ahnt nichts von der Weite des Meeres.

Carsten

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Re: paphiopedilum - in vitro
« Antwort #1 am: 01. Oktober 2008, 18:04:58 »


  ??? In-vitro bedeutet nur "im Glas"  ???

Fast alle künstlich vermehrten Paphis werden im Labor in vitro ausgesät. Meinst du die Gewebevermehrung (über Meristeme/Klone)?
Soweit ich weiß (ich bin kein Experte) ist das geeignete Gewebe bei Paphis sehr klein, schwierig zu isolieren und sehr schwierig zu desinfizieren.
Ich glaube nicht, daß das Wachstum der Zellen und die Sproßbildung im Nährmedium problematisch ist (nicht mehr als die Aussaat).
In der Vereinszeitschrift gab es mal einen Artikel über die Gewebevermehrung von Cypripedium reginae in kleinem Umfang, und in Deutschland bietet eine Firma klonierte Cypripediumhybriden an. Wenn diese Dinge mit Cypripedien funktionieren, sehen wir sicher eines Tages auch klonierte Paphis.

Viele Grüße, Carsten
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Viele Grüße, Carsten

Dr. Joe

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Re: paphiopedilum - in vitro
« Antwort #2 am: 01. Oktober 2008, 19:14:30 »

Für die Gewebekultur braucht man meristematisches Gewebe. Das sind Zellen, die sich noch nicht spezialisiert haben (z.B. die im Moment vielfach diskutierten "Stammzellen" sind das Gegenstück dazu bei Tieren und Menschen).

Diese Zellen werden bei vielen Orchideen aus den Triebspitzen (Spross-Meristem), aus den Wurzelspitzen oder aus den "schlafenden Augen" der Blütenstiele gewonnen. kürzlich wurde übrigens diese Methode in der Gartensendung "Querbeet" (Bayrischer Rundfunk) vorgestellt.

Bei Paphiopedilum liegt das Spross-Meristem ziemlich tief verborgen im Inneren des Triebs. Man muss also für eine Meristem-Gewinnung einen erheblichen Teil der Pflanze opfern.

Die Wurzelspitzen liegen wie bei vielen Erdorchideen und fast allen anderen Pflanzen, die im Erdreich wurzeln, unter einer festen Wurzelhaube und sind auch nur schlecht zugänglich.

"Schlafende Augen" gibt es am Blütenstiel der meisten Paphiopedilum-Arten nicht, da viele ohnehin nur Einblütig sind.

Zum Schluss kommt noch ein weiterer Punkt hinzu: Die meisten Orchideen-Meristem-Zellen reagieren mehr oder weniger gut auf die Standardmethoden der Meristemisierung. Für die Meristemzellen von Paphis funktionieren diese standardisierten Methoden nicht. Niemand weiß genau, warum das so ist. Man müsste also neue Methoden für die Paphis entwickeln, aber das ist wirtschaftlich nicht rentabel. Außerdem ließen sich dann die Wahnsinnspreise, die für einzelne hoch bewertete Klone erzielt werden, nicht halten. Viele Züchter haben also gar kein allzu großes Interesse daran, diese Klone in großen Stückzahlen zu produzieren, zumal der Markt für Paphis lange nicht so groß ist wie z.B. für Phalaenopsis.

Joachim
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