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[Willhelm]

Hallo,

mein Name ist Willhelm und ich komme aus Viersen.

Völlig unerwartet haben sich etwa 20 Orchideen auf unsere Fensterbänke geschlichen. Ein Freund wollte die Pflanzen entsorgen, sie waren das Hobby seiner Frau, die leider verstorben ist.

Ich habe mich bereits ein wenig hier umgesehen, habe dennoch mehrere Fragen. Die meisten Pflanzen scheinen der Gattung Phalaenopsis anzugehören.
Woran unterscheidet man die Naturformen von den Hybriden?
Viele Wurzeln sind verdörrt, woran kann das liegen?

An zwei Pflanzen wurden die Blätter braun und matschig, die sind bereits auf dem Kompost gelandet.

Gibt es eine Allround- Halteanleitung für diese wundervollen Pflanzen?

Mit freundlichen Grüßen
Willhelm Peters

[jolle]

Hallo Willhelm,

unverhofft kommt oft heißt es. Ich wünsch Dir auf jeden Fall viel Spass und Erfolg mit Deinen neuen Zöglingen.

Eine Pflegeanleitung (nicht nur) für Phalaenopsis findes Du unter Anderen hier: http://landesgruppe-wuerttemberg.de/a/docs/dog-7-rat-phal.pdf

Wenn Wurzeln verdorrt sind liegt das oftmals an zu geringer Luftfeuchtigkeit, ist aber auch ganz normal, dass von Zeit zu Zeit welche eintrocknen. Solange es nicht zu viele sind ist das kein Grund zur Sorge.

Hybriden sind Pflanzen, die aus zwei oder mehreren Naturformen (unverfälschte Spezie, wie sie in der Natur vorkommen) künstlich gezüchtet wurden zur Erzielung von zBsp größeren, farbintensiveren Blüten; kleinerem Wuchs etc. etc. Manchmal kann es auch in der Natur Hybriden geben (sog. Naturhybriden) was passiert, wenn sich das Verbrreitungsgebiet von zwei Spezies überlappt.

So, das in Kürze, weiteres findest Du über die Suchfunktion hier oder auf den vielen anderen Seiten im I-net.

viele Grüße
Jürgen

[sf]

..ergänzend vielleicht noch eine Antwort auf die Frage, woran man Naturformen und Hybriden unterscheiden kann:

Das ist so ganz pauschal etwas schwierig in Kurzform zu sagen, aber "bunte, große, vielblumige" sind eigentlich immer Hybriden, kleinere, relativ einfarbig, meisten mit weniger Blüten sind die Naturformen.
Doch wie so oft gibt es Ausnahmen, und z.b. bei Phalaenopsis kann man noch versuchen sich ALLE Naturformen (zumindest vom Foto) einzuprägen, alles andere muß dann logischerweise Hybride sein; obwohl es auch manchmal neue Kreuzungen aus zwei Naturarten gibt, die selbst Fachleute anfangs z.T. schwer als Hybride erkennen.. :-)

  sf

[Willhelm]

Hallo Jürgen,

vielen Dank, das ist sehr nett von Dir.

Die Pflegeanleitung hilft schon viel weiter, ich hätte dennoch eine Frage.
Die Pflanzen werden täglich gegossen, können sich die verdorrten Wurzeln so auch wieder erholen?

Morgen wird im Gartencenter Kies oder Bimskies besorgt, der kommt dann in die Übertöpfe.

Viele Grüße
Willhelm Peters

[MartinK]

Hallo Willhelm,

zu täglichem Gießen sollte man sich auch durch trockenen Wurzeln nicht verleiten lassen, das mögen die Pflanzen nicht. Eine Phalaenopsis kann man leichter ersäufen als vertrocknen lassen. Die Fäulniss von Blättern könnte auch auf zu viel Wasser zurückzuführen sein. Bei Zimmerkultur von Phalaenopsis in Töpfen normaler Größe (12 - 15 cm Durchmesser) würde ich etwa 1 mal pro Woche kräftig gießen. Die Pflanze sollte zwischen den Wassergaben richtig trocken werden. Kleine Töpfe sind schneller trocken und müssen häufiger gegossen werden.

Martin

[Willhelm]

Hallo Martin,

die Orchideen werden dann nur noch einmal pro Woche gegossen, das ist mir auch lieber.  Die Töpfe haben alle einen Durchmesser von 12 cm. In den Übertöpfen ist nun eine 3cm dicke Kiesschicht.

Woran läßt sich erkennen, ob die Abstände der Wassergaben ausreichen?

Auch jetzt blühen die meisten Phalaenopsis.

Lieben Gruß
Willhelm Peters
 

[MartinK]

Hallo Willhelm,

bei Töpfen aus Kunststoff und Borke als Pflanzstoff hebt man den Topf ein bischen an. Ist er ganz leicht, dann ist alles Wasser verdunstet und es darf gegossen werden. Dies funktioniert nicht, wenn Topf (z.B. Tontopf) oder Pflanzstoff (z.B. Mineralisch) auch trocken ein merkliches Gewicht haben. Bei Klarsichttöpfen, wenn sie nicht total veralgt sind, kann man zusätzlich beim Einblick von der Seite sehen, ob es noch feucht ist.

Viele Grüße

Martin

[Willhelm]

Hallo Martin,

in den durchsichtigen Kunststofftöpfen befindet sich Borke, sonst ist da nichts erkennbar. Der Kunststoff hat größtenteils einen grünen Belag, das werden dann wohl die Algen sein.
Ist das gut oder schlecht?

Viele Grüße
Willhelm Peters

[MartinK]

Willhelm,

die Algen schaden den Pflanzen nicht, eine starke Veralgung könnte aber ein Zeichen dafür sein, dass die Pflanze schon länger im Topf steht und mal umgetopft werden müsste.

Martin

[Willhelm]

Martin,

dann sollte ich nochmal zum Gartencenter fahren und Orchideenerde besorgen. Ist es beim Umtopfen egal ob die jeweilige Pflanze blüht oder einen Blütenstiel hat?

Viele Grüße
Willhelm Peters

[MartinK]

Willhelm,

wenn eine Pflanze blüht oder Knospen hat, sollte man sie nicht umpflanzen. Das Blühen ist Stress für die Pflanze, das Umtopfen auch, und doppelter Stress kann zuviel sein. Also entweder mit dem Umtopfen warten, bis die Blüte vorbei ist, oder die Blüte abschneiden, wenn unbedingt umgetopft werden muss. Das tut zwar weh, ist aber immer noch besser, als die Pflanze zu verlieren.

Viele Grüße

Martin

[Willhelm]

Martin,

die Blütenstielfreien Pflanzen stecken nun in frischer Orchideenerde. Die Blüten abschneiden bringe ich nicht über das Herz.
Das Gartencenter hatte nur Orchideenerde von Compo, die ist hoffentlich gut.
Die Töpfe waren nach dem Umtopfen erheblich leichter, nun läßt sich auch erkennen, wann nachgegossen werden muß.

Viele Grüße
Willhelm Peters

[MartinK]

Willhelm,

durch die Praxis kann man lernen, das ist bei Orchideen genau so wie überall. Pflanzstoff von Compo und ähnliche Substrate haben mir einen zu hohen Torfgehalt, ich bevorzuge Pflanzstoffe aus reiner Borke mit geringen Zuschlägen von Perlite oder gehäckseltem Moos. Die bekommt man bei Orchideengärtnereien oder Zubehöranbietern.

Viele Grüße

Martin