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Autor Thema: Phalaenopsis Regnier  (Gelesen 5018 mal)

Martina

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Phalaenopsis Regnier
« am: 11. Januar 2009, 20:47:53 »

Manche Kreuzungen macht man, weil es sie noch nicht gibt, andere, weil es sie gibt aber niemand mehr weiß, wie sie aussehen!

Genau so ging es uns mit der Regnier, 1922 von Regnier angemeldet, eigentlich eine recht banale Kreuzung, beide Partner sind häufig im Handel und nicht rar. Warum also hat all die Zeit keiner Regnier's angeboten?

Unsere Erfahrung: die Kreuzung ist zwar gut gekeimt, entflascht kippten sie aber wie die Fliegen! Es haben 5 Pflanzen die blühstarke Größe erlangt, das hat 8 Jahre gedauert, 2 haben bereits nach 7 Jahren geblüht.

Und das sind sie:

Pflanze 1





Pflanze 2





Pflanze 3 (mit etwas anderer Lippe)





und die letzte, Pflanze 4





Und die Nr. 5 weigert sich immernoch zu blühen!

Das waren die original Eltern:







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Olaf

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Re: Phalaenopsis Regnier
« Antwort #1 am: 11. Januar 2009, 21:57:58 »

Danke Martina für die anschauliche Darstellung.
Dies Beispiel zeigt uns wieder einmal, dass die Züchtung von Hybriden mit vielen Hindernissen vebunden ist.
Die im Handel befindlichen Massen-Phalaenopsis verstellen uns leider oft den Blick für diese Schwierigkeiten bei der Anzucht neuer oder auch Nachzucht alter Hybriden.

Viele gRüße

Olaf
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Martina

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Re: Phalaenopsis Regnier
« Antwort #2 am: 11. Januar 2009, 22:46:36 »

Ja Olaf,

da hast Du wohl recht, aber mal ganz ehrlich: sie sieht doch aus wie eine der Baumark-Massenhybriden!

Diese Kreuzung ist sooo zickig und was kommt raus... Bei der vielen Mühe waren wir schon etwas entäuscht, aber die Hybride ist zumindest ein Vielblüher, hat ein buntes Blatt, hält sehr lange, und die Blüten sind wesentlich größer geworden.

Im Sinne der DOG: ja, eine Verbesserung ;)
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Olaf

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Re: Phalaenopsis Regnier
« Antwort #3 am: 11. Januar 2009, 23:23:01 »

Hallo Martina,
deshalb ist es ja gerade notwendig die Schwierigkeiten bei der Zucht darzustellen. Die Baumarkthybriden verführen die Freunde der Orchideen bei ihrem Pflanzeneinkauf dieBaumarktpreise auch auf die oft unter großem Aufwand gezüchteten neuen und auch alten Hybriden zu übertragen. Sie sehen nich - oft mangels Informationen, wie schwer es ist wirkliche Fortschritte in der Zucht zu machen, welcher Aufwand an Zeit und Material dafür notwendig ist.

Viele Grüße

Olaf
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Martina

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Re: Phalaenopsis Regnier
« Antwort #4 am: 13. Januar 2009, 22:18:54 »

Hallo Olaf,

ja, Du hast recht, aber...

Keiner will diese Hybride kaufen - sie sieht zu sehr nach Baumarkt aus und würde mind. 20 € kosten! Also ein sozusagen "tot geborenes Kind".

Es wird also 5 Pflanzen in unserem Treibhaus geben bis sie irgendwann eingehen, das wars dann. Schade drum aber wozu nochmal die ganze Arbeit machen?

Zumindest wirds jetzt aber im Netz Bilder geben, für alle die, die grübeln wie die Kreuzung wohl damals ausgesehen hatte, bestimmt auch ganz anders: keine selektierte luedde. Heidelberg...

Mir persönlich gefällt die Regnier, ein hoch auf den Züchter, ich denke, er lebt nicht mehr, hat aber damals wirklich großes vollbracht, zu Zeiten, wo es noch keine Baumärkte gab und eine Orchidee noch einen dreistelligen Wert hatte, egal in welcher Währung!
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Dr. Joe

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Re: Phalaenopsis Regnier
« Antwort #5 am: 13. Januar 2009, 22:50:24 »

Hallo,

ich persönlich finde sie trotzdem schön.
Ein wenig Suchen im Orchidwizz brachte folgendes zutage:

Phalaenopsis Regnier wurde 1922 von Regnier gezüchtet und registriert.

Folgende Kreuzungen wurden mit Phalaenopsis Regnier gemacht:

x Phal. Hawaii (eine Hybride mit viel Phal. schilleriana und etwas Phal. stuartiana) = Phal. Dark Hawaii (McCoy 1948)

x Phal. Zada = Phal. Karfunkel (Röhl 1974)

x Phal. schilleriana = Phal. Purple Queen (McCoy 1948)

x Phal. Grace Palm = Phal. Starlight (McCoy 1962)

Nur mit Phal. Dark Hawaii wurde nennenswert weiter gekreuzt. Offensichtlich hat sich das zickige Kulturverhalten weiter vererbt. Es ist interessant und hat Spaß gemacht, so etwas zu verfolgen.

viele Grüße,

Joachim

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Rechtschreibfehler sind geistiges Eigentum des Verfassers. Wer sie findet, darf sie aber trotzdem behalten :D

Olaf

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Re: Phalaenopsis Regnier
« Antwort #6 am: 13. Januar 2009, 23:08:25 »

Ich kann mich den Worten von Martina und Joachim nur anschließen.

Insbesondere ist es sehr interssant, die Streubreite bei der Zucht von Kreuzungen darzustellen, aber dabei nicht nur die Topergebisse zu zeigen, sondern auch die vermeintlichen 'Misserfolge'.

Viele gRüße

Olaf
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