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Autor Thema: Brachypetalum und ein Paar Gedanken zur Kultur dieser tollen Pflanzen  (Gelesen 4073 mal)

John Boy

  • Gast

Liebe Gemeinde,
nachdem es hier grade zwischen grauem Schneegestöber ein Paar Minuten Sonne gab dachte ich, ich mache mal schnell ein Paar Bilder meiner blühenden concolor.
Weniger geht es mir darum die mittelklassige Blüte zu zeigen, als den gesamten Topf. Zum Thema Brachypetalum Kultur wurde schon viel gesagt und geschrieben. Da ich mich seit ca. 20 Jahren mit Paphiopedilum, und im Besonderen mit dem Komplex um niveum, concolor, godefroyae und bellatulum incl. deren Albinos befasse, und hier mit vielen Chinesischen und Japanischen Freunden im Kontakt stehe, kann ich nach heutigem Stand sagen: Brachys sind längerfristig kulturfähig wenn man Geduld hat. Vielleicht ist Geduld der Schlüssel warum grade in Japan und China/Taiwan so hervorragend kultivierte Pflanzen dieser Gruppe zu finden sind. Einer der wichtigsten Ansätze für erfolgreiche Kultur ist: Die Pflanzen in Ruhe zu lassen, so wenig wie möglich umzutopfen, und die Wurzeln entsprechend nicht zu beschädigen. Hier kommen Fragen nach Pflanzstoffen und Gefäßen ins Spiel. Alles sollte so ausgerichtet sein, dass man die Pflanzen 5-10 Jahre nicht anrühren muss. Basierend auf diesen Paar Gedanken habe ich von 4 Jahren einen sehr klein angelegten Miniatur-Versuch gestartet. Ausgewählt wurden 3x 3 concolor Jungpflanzen (jeweils ca. 4cm von Blatt zu Blatt). Diese wurden mit einiger Besorgnis in, für ihre Verhältnisse viel zu grobe Rinde gepflanzt, und seither mit erwachsenen großen Pflanzen vergesellschaftet und ohne Rücksicht auf ihre Kleinheit kultiviert. Ich füge hier jede Menge Bilder an, die ein Paar Punkte dokumentieren sollen. Ersten möchte ich zeigen wie unterschiedlich die 3 Pflanzen, welche IN GLEICHER GRÖßE GEPFLANZT WURDEN nach 4 Jahren ausgefallen sind. Pflanze 1 hat bereits ihren 2ten Trieb, welcher kurz vor der Blüte (Knospe) ist. Der Alttrieb, abgeblüht, wird langsam gelb, und wird im späten Frühjahr, zusammen mit anderen gelben alten Blättern entfernt.  Pflanze 2 blüht momentan, ist jedoch für die Größe des Triebes nichts Besonderes, erwartet oder erhofft hätte ich 2 Blüten, oder eine um einiges größere Einzelblüte. Pflanze 3 ist die langsamste, und relativ zu den beiden anderen etwas schwächlich, wenn auch stetig wachsend. 
Der Topf ist mit grober Pinien Rinde gefüllt, die nach 4 Jahren noch völlig stabil ist. Weiter sollen die Bilder zeigen, dass es auch mit den momentan schon recht kräftigen Trieben noch keinerlei Zugzwang gibt bald umzutopfen. Ich denke, dass ich problemlos einen weiteren Neutrieb pro Pflanze in diesem Topf unterbringe, wenn erstmal der Alttrieb von Pflanze 1 entfernt ist.
Doch lassen wir ein Paar Bilder sprechen:






















Hoffe Ihr könnt mit solchen Berichten etwas anfangen?!

Gruß,
JB
« Letzte Änderung: 06. Februar 2009, 20:19:44 von John Boy »
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Bernd Treder

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Re: Brachypetalum und ein Paar Gedanken zur Kultur dieser tollen Pflanzen
« Antwort #1 am: 07. Februar 2009, 10:18:13 »

Hallo John Boy,

ein wirklich sehr interessanter und toller Bericht.


Grüße Bernd Treder
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Carsten

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Re: Brachypetalum und ein Paar Gedanken zur Kultur dieser tollen Pflanzen
« Antwort #2 am: 09. Februar 2009, 16:39:28 »

Guter Beitrag, jb!

Dazu habe ich Fragen:
a) Hast Du in den Töpfen noch was ausser Rinde? Drainage?
b) Wenn ich Pflanzen umtopfen würde, würden sie jetzt maximal in Töpfe dieser Grösse gehen, nach Möglichkeit sogar kleiner. Sind diese Töpfe am Anfang nicht vieeel zu gross gewesen? Ist da nicht riskant? Ich würde die Pflanzen noch weitere 4 Jahre in diesen Töpfen lassen, damit es darin richtig eng wird. Underpotting soll doch Brachys auch gut tun?
c) Warum Rinde? Ist zwar mechanisch einigermassen stabil, aber wird sich chemisch doch verändern und nach 2 Jahren ausgelutscht sein. Warum kein inerter Pflanzstoff wie Leca, Seramis, Lavarock, Bims, Perlit,...?
d) auf den webseiten von Dr. Tanaka und Bob Wellenstein wird empfohlen, Brachys "etwas zu hoch" zu topfen, damit sie auf dem Substrat sitzen und neue Wurzeln in das Substrat wacsen müssen. Was hältst Du davon?

Viele Grüße, Carsten
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Viele Grüße, Carsten