Nicht zu übersehen sind zwei nordamerikanische Arten der Goldrute (Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) und Riesen-Goldrute (Solidago gigantea)), die bereits im Frühjahr, lange bevor die ersten Orchideen zur Blüte kommen, eine stattliche Größe erreicht haben. Blütezeit beider Arten wird von Ende Juli bis Anfang Oktober angegeben, wobei die kanadische hier etwas später dran ist.
Kanadische Goldrute (Solidago canadensis)
wird irreführender Weise größer als die Riesen-GoldruteRiesen-Goldrute (Solidago gigantea) auch Späte Goldrute und Hohe GoldruteDie relativ späte Blüte im Jahr bietet zahlreichen einheimischen Insekten NahrungBeide Arten gelten trotz allem als invasive Neophyten, Pflanzen also, die in unserem Lebensraum nahezu keine Konkurrenten oder Feinde haben. Die Ausbreitung zieht erhebliche ökologische Probleme mit sich. Insbesondere lichtliebende Pflanzen wie die Orchideen werden durch diese wuchskräftigen Stauden verdrängt.
Goldruten vermehren sich neben Samen durch dichte Rhizome. Selbst Rhizomteile (Gartenabfälle etc.) treiben wieder aus.
Besonders dicht wachsen die Stauden an den Wiesenrändern...... durchziehen aber langsam das ganze GebietIm NSG Michaelsberg versucht man durch Abmähen die Bestände im Zaum zu halten; zumindest die Teile, die man mit dem Mäher erreicht. Sinnlos eigentlich, wenn man an die Rhizomvermehrung denkt. Und die gekürzten Pflanzen treiben munter weiter.
Eine gemähte Wiese, die Goldrute schlägt wieder ausIm Vordergrund bereits abgemähte Pflanzen, im Hintergrund die blühenden StaudenEin weiterer Neophyt aus Nordamerika, der als problematisch eingestuft wird:
Gewöhnliche Robinie oder Falsche Akazie (Robinia pseudoacacia)
Hier hat man bereits mit der Abholzung der Robinien angefangen.
An dieser Stelle haben wir letztes Jahr noch Gymnadenia conopsea und Anacamtis pyramidalis gesehen.
Wie schätzt ihr die Bedrohung der Orchideenstandorte durch genannte Neophyten tatsächlich ein?
Sind solche Standorte wirklich verloren?
Gruß
Alexa