Diese citrinae sind in der Tat traumhaft, wobei aus unserer – zugegeben – unilateralen Sicht auf diesen ganzen Orchideenkomplex der erste Blick immer in Richtung Antherenkappe geht und was sich doch dahinter Wertvolles, Ausbaufähiges verbirgt.
Klartext: citrina ist schwer zu bekommen, selbst eine etwaig abgrundtief unästhetische E. citrina ist doch eigentlich Mangelware. Das, was man aus manchen Nachzuchten erhält, entpuppt sich zumeist nicht als Prostechea, auch nicht als Euchile, manchmal nicht einmal als Encyclia, selbst wenn dies eine Etikette so hoffnungsfroh verspricht. Wäre es hic et nunc nicht eine Gelegenheit, die Gunst der Stunde auszunützen und eine sinnvolle Vermehrung dieser Spezies in Quantität, unter Wahrung der Qualität, zu initiieren, gerade als Basis 2 gute Klone hernehmend und das Endprodukt, ohne störende Besitz- u. Urheberansprüche zu stellen, in der DOG zu verteilen? Oder aber bleibt dies eine Illusion an einem Montagmorgen …
In-vitro ist citrina im Regelfall leicht im Keimen, aber dann doch nicht leicht im Wachsen, denn sie zeigt oft keine Anstalten, Bulben auszuformen. So bleiben die Sämlinge auch teils in einem 3. oder sogar 4. Jahr einer in-vitro Kultur dünne Gebilde, die dann, frisch deflaskiert, einer guten, erfahrenen Betreuung bedürfen, weil sie nicht aus irgendwelchen angelegten Reserven zehren können.
Ich könnte mir, was aber möglicherweise auch an dem Wahnwitz eines Montagmorgens liegt, vorstellen, dass die liebe Frau Marlene Treder nichts dagegen hätte, wenn man Bernd & Gabi in Vermehrungsabsicht zusammenspannte, zumal es ja einer guten Sache diente. Ein Schelm, der hier zweideutig zu lesen vermag …