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Autor Thema: Maxillaria  (Gelesen 39935 mal)

Carsten Hammer

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Maxillaria
« am: 21. März 2010, 20:35:09 »

Hallo zusammen,

hier ein Thread für eine Orchideengruppe die zwar oft gepflegt aber selten gezeigt wird. Ich fange mal an mit einer Maxillaria luteoalba:



Grüße

Carsten Hammer
« Letzte Änderung: 13. Mai 2010, 19:43:59 von Carsten Hammer »
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Man kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber den Tagen mehr Leben.

MartinK

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Re:Maxillaria
« Antwort #1 am: 22. März 2010, 00:37:14 »

Hallo Carsten,

Maxillarien sind eine Gruppe, die mich auch interessiert. Zur Zeit blüht bei mir Maxillaria chrysantha, angenehm duftend:



Eine von meinen 10 M. pumila blüht auch, eigentlich untypisch früh im Jahr, diese Pflanze blüht aber immer im März:





Das Fotografieren einzelner Blüten bei M. pumila ist immer etwas schwierig, weil die Blüten tief zwischen dem Laub stecken und diese Pflanze recht klein ist, Blatt und Bulbe sind maximal etwa 3 cm lang. Sie sind aber robust und pflegeleicht und wachsen problemlos aufgebunden im Zimmer.

Martin
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Christian G

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Re: Maxillaria
« Antwort #2 am: 27. März 2010, 14:29:57 »

Hallo Martin,

da hast du ja eine sehr große Pflanze ! Meine ist da recht klein



Es wurde mir gesagt, es könne auch ein Maxillaria parahybunensis sein.

Liebe Grüße Christian G
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es gibt nichts, was es nicht doch gibt

MartinK

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Re: Maxillaria
« Antwort #3 am: 29. März 2010, 00:13:41 »

Hallo Christian,

die ist ja wirklich klein, aber immerhin blüht sie. Also bei den Namen herrscht hier ein großes Chaos, auch bei den Gärtnern. M. parahybunensis steht manchmal auf den Etiketten, auch bei Pflanzen von mir, ist aber m.E. falsch. Alle diese kleinen Exemplare sind pumila's, parahybunensis gilt inzwischen als Synonym zu ferdinandiana, und die ist deutlich größer. Relativ ordentlich ist das auf Orchidstudium.com unter der Gattung Christensonella dargestellt.

Martin
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MartinK

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Re: Maxillaria
« Antwort #4 am: 30. März 2010, 00:25:20 »

Hallo,

gestern war es schon sehr spät, jetzt noch ein ausführlicherer Nachtrag zur Maxillaria pumila und der Namensproblematik. Meine Maxillaria ferdinandiana (Synonym parahybunensis) hat im letzten September geblüht, hier ein Bild davon:



Diese Art ist deutlich (2 - 3 mal) größer als Maxillaria pumila, bei der Bulbe und Blatt zusammen etwa 3 - 4 cm lang sind.
Die Namensgebung im Handel ist m.E. bei dieser Gruppe, die auch als eigene Gattung Christensonella geführt wird, sehr schlecht. Ich habe insgesamt 10 pumila's, von denen keine diesen Namen auf dem Etikett trug. Die Pflanzen hießen spec. (wenigstens ehrlich), plebeja, minuta (Synonyme), parahybunensis, echinophyta, madida var. cepula und rufescens (ganz daneben). Alle 10 sind recht ähnlich, insbesondere bezüglich der Blüten. Im Wuchs gibt es welche mit breiteren oder schmaleren Blättern, auch nach mehreren Jahren unter den gleichen Bedingungen. Ich habe Dr. Baumbach/Bestimmungszentrale Material gegeben, der die Pflanzen zu Maxillaria pumila bestimmt hat. Ein Artikel dazu ist in Heft 2008 3/4 erschienen. Das Bild im Heft mit dem Zentimetermaß zeigt übrigens die in meinem ersten Beitrag gezeigte Pflanze vor vier Jahren.
Eine gute Darstellung dieser Pflanzengruppe findet sich hier bei Orchidstudium/Christensonella, orchidspecies.com gibt eher das chaotische Bild wieder, das man im Handel vorfindet. Zur Systematik kann man auch hier einiges finden: University of Florida/Phylogenetics of Maxillariinae. Dort findet sich auch eine Originalarbeit mit der aktuellen Nomenklatur als Download(PDF). Über die Aufteilung von Maxillaria in insgesamt 17 Gattungen läßt sich sicher streiten, aber in vielen Dingen, gerade was Synonyme angeht, sind die Arbeiten nicht schlecht.

Martin
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gruni

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Re: Maxillaria
« Antwort #5 am: 31. März 2010, 23:05:38 »

Eine Art mit ca. 10 cm großen Trieben, und derb-sukkulenten Blättern. Hat sich aus einem 2-triebigem Teilstück innerhalb von 1 1/2 Jahren zu einer Pflanze mit 18 Trieben entwickelt.

Maxillaria pachyphylla


gruni
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MartinK

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Re: Maxillaria
« Antwort #6 am: 01. April 2010, 00:14:34 »

Hallo,

die Pflanze hat ja ein beachtliches Wachstum hingelegt. So schnell wächst M. pumila bei mir bei weitem nicht. Im Übrigen halten die von mir oben genannten Arbeiten M. pachyphylla für ein Synonym von Christensonella cepula.

Martin
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gruni

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Re: Maxillaria
« Antwort #7 am: 01. April 2010, 09:37:21 »

Da hat sich wohl einer ein Denkmal setzen lassen, "Christensonella". Ist das nich einer der Autoren, Christenson, die sich gern als Strichcode-Akrobaten betätigen, so bei Pleuros und Laelias. Dann bleibe ich lieber bei der alten Bezeichnung, denn dorthin gelangen die Umgruppierer ja sowieso irgendwann wieder. Siehe Laelia->Sophro->Hoffmannseggella->Cattleya->aktuell???.

gruni
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MartinK

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Re: Maxillaria
« Antwort #8 am: 02. April 2010, 00:53:53 »

Hallo Gruni,

so ein Denkmal darf man sich nicht selber setzen, diesen Gattungsnamen hat Herr Szlachetko vergeben. Im Übrigen halte ich die Polemik gegen die genetisch begründete Überarbeitung der Systematik für unangebracht. Wer sich mit der Materie befasst, dem muss doch klar sein, dass eine Klassifikation anhand äußerer Merkmale immer fehlerhaft sein muss, insbesondere, wenn nur wenige Merkmale als Basis für eine Einteilung genommen werden. Nur die genetische Untersuchung bietet die Chance, die Verwandschaftsbeziehungen über das Erbgut zu klären. Zur Zeit ist noch vieles im Umbruch, aber mit den neuen Methoden bestehen Chancen, zu einer besseren Systematik zu kommen. Gerade die Maxillarien sind eine Gruppe, die eine gründliche Überarbeitung bitter nötig haben.

Martin
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Schildlaus

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Re: Maxillaria
« Antwort #9 am: 02. April 2010, 03:27:03 »

dass eine Klassifikation anhand äußerer Merkmale immer fehlerhaft sein muss, insbesondere, wenn nur wenige Merkmale als Basis für eine Einteilung genommen werden.

Bei allem Respekt vor der Arbeit der Genetiker - ich würde die "vorgenetische" Systematik nicht pauschal als "immer fehlerhaft" vom Tisch fegen. Es hat ja niemand "nur wenige Merkmale" als Grundlage genommen; die Systematiker (zumindest die kladistisch arbeitenden) haben sich gründlich überlegt, welche Merkmale für die Begründung von Verwandtschaft geeignet sind und welche nicht, und sie haben fast immer Evolution und Stammesgeschichte elegant und plausibel nachgezeichnet. Der allergrößte Teil der bisherigen Systematik beruht doch auf morphologischen Untersuchungen und Analysen.

Gerade die Maxillarien sind eine Gruppe ...
M. E. sind gerade die Orchideen eine Gruppe, bei denen man schnell an die Grenzen des biologischen Konzepts der "Art" kommt, egal ob mit morphologischen oder genetischen Methoden. Ich würde mir auch deshalb gerade bei den Orchideen von der genetischen Methode nicht automatisch Verbesserungen erhoffen.


Unabhängig davon zwingt doch niemand die Orchideenhalter, -züchter, und -liebhaber, ständig auf dem neuesten Stand der Nomenklatur zu sein. Ein Synonym reicht doch, wenn es eindeutig ist,  für uns völlig aus, um sich mit anderen über eine Art zu unterhalten.

Wilfried
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gruni

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Re: Maxillaria
« Antwort #10 am: 02. April 2010, 13:17:38 »

Hallo MartinK,

zum einen habe ich geschrieben, "Denkmal setzen LASSEN" was ja meist der Weg ist weil man es ja nicht selber machen sollte/kann?.
Zum anderen zeigen Deine Zeilen, das Du Dich sicher nicht intensiv mit der Problematik Sequenzierung auseinandergesetzt hast. Viele meiner Kollegen zweifeln nicht die Sinnhaftigkeit genetischer Arbeiten an, sondern die Tatsache, das die daraus vermeintlichen Notwendigkeiten neuer/anderer Zuordnungen von Arten eben nicht das Ergebnis der Untersuchung widerspiegeln, sondern Ansichtssache des jeweiligen Genetikers/der Gruppe darstellen. Schau Dir nur mal die letzten 10 Jahre bei den Pleurothallidinae an, die gleiche Gruppe von Genetikern hat in dieser Zeit, zuerst Luers Konzept der Aufwertung von Subgenera gekippt, und nach 1 - 2 Zwischenstufen selbiges weitgehend widerhergestellt.
Und anscheinend hast Du nie im Feld gearbeitet, wo Du kein vollautomatisiertes Labor auf dem Rücken trägst, sondern anhand von morphologischen Merkmalskombinationen eine grobe Zuordnung vornimmst, welche Dir dann die genaue Bestimmung daheim erleichtert.

Ich bin kein Gegener der Genetik und ich freue mich auf den Tag, wo ich ausgestattet mit einem handlichen Knipser durch den Regenwald ziehe und hier und da ein Stück Blatt abknipse und nach 2 Minuten als Ergebnis den Namen der Art erhalte. Dadurch wird mir dann vieles erleichtert und ich kann manche Zusammenhänge und Gegebenheiten am Standort einer Orchidee viel besser erkennen und daraus neue Erkenntnisse in ein Konzept der biologischen Diversität eines Standortes einfliesen lassen.
Aber der Knipser liefert auch dann nur eine Zahlenreihe, die der innewohnende Computer einem Artnamen aus seiner Datenbank zuordnet.
Die Genetik ist und bleibt somit nur ein Dienstleister, wie schon inder Medizin verbreitet, und hat auch darin ihre zukunftsweisende Berechtigung.

Gruß gruni
« Letzte Änderung: 02. April 2010, 16:52:17 von gruni »
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MartinK

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Re: Maxillaria
« Antwort #11 am: 03. April 2010, 00:21:31 »

Was mich stört, ist dieses häufig pauschale Einschlagen auf die genetische Systematik. Natürlich ist die Systematik auf morphologischer Grundlage nicht falsch, aber es ist keine sichere Feststellung möglich, wer wie mit wem verwandt ist und wie die natürlichen Stammbäume aussehen. Hier kann nur die Genetik endgültige Klarheit bringen. Das zu Beginn des Einsatzes einer neuen Methodik noch manches nicht perfekt ist und dass der eine oder andere im Enthusiasmus übers Ziel hinausschießt, ist unbenommen. Ein generelles Problem ist auch, ob die untersuchten Pflanzen immer das sind, was auf dem Etikett steht. Trotzdem gehört diesen Methoden die Zukunft. Im Feld braucht man heute und auch sicher noch ein Weilchen ordentliche Bestimmungsschlüssel auf der Basis morphologischer Merkmale und eine Menge Übung im Umgang damit.

Martin
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Christian G

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Re:Maxillaria
« Antwort #12 am: 06. Mai 2010, 12:21:10 »

Hallo,

kühl und feucht und schattig in meinem Urwald kultiviert, Maxillaria grandimentum, gut 10 Blüten und Knospen





Liebe Grüße Christian G
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es gibt nichts, was es nicht doch gibt

MartinK

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Re:Maxillaria
« Antwort #13 am: 23. Mai 2010, 00:13:29 »

Hallo,

bei mir blüht eine Pflanze, die als Maxillaria rufescens gekauft wurde (Import), aber für mich nicht wie rufescens aussieht. Vielleicht weiß jemand, wie sie wirklich heißt?



Martin
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Bernhard

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Re:Maxillaria
« Antwort #14 am: 22. Juli 2010, 08:35:23 »

Max. tenuifolia, ein Ableger einer unserer ältestenOrchideen,zwar nicht so Mini wie die meisten anderen hier gezeigten, duftet aber sehr gut


Viele Grüße
Bernhard
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