Hallo MartinK,
zum einen habe ich geschrieben, "Denkmal setzen LASSEN" was ja meist der Weg ist weil man es ja nicht selber machen sollte/kann?.
Zum anderen zeigen Deine Zeilen, das Du Dich sicher nicht intensiv mit der Problematik Sequenzierung auseinandergesetzt hast. Viele meiner Kollegen zweifeln nicht die Sinnhaftigkeit genetischer Arbeiten an, sondern die Tatsache, das die daraus vermeintlichen Notwendigkeiten neuer/anderer Zuordnungen von Arten eben nicht das Ergebnis der Untersuchung widerspiegeln, sondern Ansichtssache des jeweiligen Genetikers/der Gruppe darstellen. Schau Dir nur mal die letzten 10 Jahre bei den Pleurothallidinae an, die gleiche Gruppe von Genetikern hat in dieser Zeit, zuerst Luers Konzept der Aufwertung von Subgenera gekippt, und nach 1 - 2 Zwischenstufen selbiges weitgehend widerhergestellt.
Und anscheinend hast Du nie im Feld gearbeitet, wo Du kein vollautomatisiertes Labor auf dem Rücken trägst, sondern anhand von morphologischen Merkmalskombinationen eine grobe Zuordnung vornimmst, welche Dir dann die genaue Bestimmung daheim erleichtert.
Ich bin kein Gegener der Genetik und ich freue mich auf den Tag, wo ich ausgestattet mit einem handlichen Knipser durch den Regenwald ziehe und hier und da ein Stück Blatt abknipse und nach 2 Minuten als Ergebnis den Namen der Art erhalte. Dadurch wird mir dann vieles erleichtert und ich kann manche Zusammenhänge und Gegebenheiten am Standort einer Orchidee viel besser erkennen und daraus neue Erkenntnisse in ein Konzept der biologischen Diversität eines Standortes einfliesen lassen.
Aber der Knipser liefert auch dann nur eine Zahlenreihe, die der innewohnende Computer einem Artnamen aus seiner Datenbank zuordnet.
Die Genetik ist und bleibt somit nur ein Dienstleister, wie schon inder Medizin verbreitet, und hat auch darin ihre zukunftsweisende Berechtigung.
Gruß gruni