Willkommen Gast. Bitte einloggen oder registrieren.

Benutzername: Passwort:

Autor Thema: Orchideenkultur einmal anders  (Gelesen 16915 mal)

manfred

  • Sr. Member
  • ****
  • Offline Offline
Orchideenkultur einmal anders
« am: 18. Februar 2009, 15:10:02 »

Vor zwölf Jahren kaufte ein Freund von mir ein etwas außerhalb, gelegenes Wochenendgrundstück von etwa einem Hektar. Zwei Drittel davon waren stark verbuschter Weinberg, der Rest stark verbuschte Streuobstanlage. Den Weinbergsanteil hat er dann im ersten Winter entbuscht, als ich ihm dabei half, habe ich in der Mitte auch einige Winterblätter von Ophrys apifera entdeckt.
Als im nächsten Sommer die Stockausschläge schon wieder ein Meter und höher waren, war er es leid und hat alles mit Round Up (ein Totalherbizid das nur auf das Chlorophyll wirkt) gespritzt. Sah wirklich schlimm aus. Alles braun und abgestorben. Ich habe Ihm beim Abräumen etwas geholfen.
Bei der Kontrolle im Winter konnte ich aber feststellen, dass die Ophrys apifera das Ganze ohne Probleme überstanden hatten (hatten ja zur Spritzung keine Blätter). Die Fläche blieb dann auch den nächsten Sommer fast völlig vegetationsfrei und Ophrys apifera blühte recht gut.
Im nächsten Winter konnte ich dann schon etliche neue Sämlingswinterblätter finden.
Obwohl mein Freund noch zwei Sommer lang spritzte, ich weis eigentlich gar nicht was da noch zu spritzen war, da überall schon Rohboden zu sehen war, nahm die Anzahl der Sämlinge weiter zu.
Fünf Jahre nach dem ersten Spritzen standen dort  auf 6000 qm  800 Ophrys apifera.
Wir hatten schon als die Entwicklung bei den Jungpflanzen sichtbar wurde Samen von Ophrys sphegodes, Ophrys fuciflora, Himantoglossum hircium und Aceras anthropophorum über die Fläche wehen lassen.
Von diesen Arten liegt die Anzahl heute auch schon sehr gut.
Gymnadenia conopsea und Platanthera chlorantha haben sich mittlerweile von selbst angesiedelt oder waren schon da.
Da mein Freund auch noch eine Menge verschiedener Träubelchen- und Alpenveilchenarten gepflanzt hat, sieht das Ganze im Frühjahr schon fast mediterran aus.
Tja, was doch so alles auf Rohböden passiert.
« Letzte Änderung: 18. Februar 2009, 15:21:38 von manfred »
Gespeichert

vdofdogaosrhs

  • Gast
Re: Orchideenkultur einmal anders
« Antwort #1 am: 18. Februar 2009, 16:26:58 »

Hallo Manfred,

...mit Totalherbizid gespritzt, das klingt ja grausig - mit solchen Mitteln hat der Landschaftsverband Rheinland jahrzehntelang alles blumige von den Straßenrändern der Landesstraßen u. Autobahnen in NRW getilgt.
Hat das wirklich keine Auswirkungen auf die vorhandenen Orchideen? Oder wachsen da ausschließlich Neuankömmlinge?

Gruß vdofdogaosrhs
Gespeichert

manfred

  • Sr. Member
  • ****
  • Offline Offline
Re: Orchideenkultur einmal anders
« Antwort #2 am: 18. Februar 2009, 18:30:00 »

Hallo
Derartige Massenkeimungen von Orchideen wurden schon mehrfach nach solchen Spritzungen z. B. an Bahndämmen, in Schonungen und auch im ehemaligen Grenzstreifen beobachtet. Vom AHO wurde auch darüber berichtet.
Einerseits dürfte der Zeitpunkt der Spritzung wichtig sein. Er muss natürlich während der Ruhezeit der Orchideen liegen. Als Zweites ist aber wohl das Entstehen von Rohboden wichtig. Erdorchideen keimen wohl auf Rohboden am besten.
« Letzte Änderung: 18. Februar 2009, 19:37:25 von manfred »
Gespeichert

Berthold

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • orchideenkultur.net
Re: Orchideenkultur einmal anders
« Antwort #3 am: 18. Februar 2009, 22:05:53 »

Erdorchideen keimen wohl auf Rohboden am besten.


aber Manfred, das weisst Du doch.
Es muss ein gewisser organischer Anteil im Boden vorhanden sein, sonst können sich Mykorrhizapilze, die zum Keimenn benötigt werden überhaupt nicht im Boden halten. Wenn man aber die Fläche mit Herbiziden bearbeitet, bleiben die abgestorbenen Wurzeln im Boden erhalten und Pilze können exiatieren.
Gespeichert

manfred

  • Sr. Member
  • ****
  • Offline Offline
Re: Orchideenkultur einmal anders
« Antwort #4 am: 19. Februar 2009, 08:55:26 »

Hallo Berthold
Die Existenz von gewissen Holzresten in diesem Boden würde ich nicht anzweifeln wollen. Zur Wirkungsweise der Pilze, kann ich aufgrund zu geringer Kenntnisse zu diesem Thema aber keine Aussage treffen.
Es gibt solche Massenkeimungen allerdings auch oft auf relativ frisch abgebauten Flächen im Braunkohlebergbau, auf Aufschüttungen, an den Böschungen von neu gebauten Straßen u. ä. mehr.
Selbst beweidete Hänge, haben ja durch den Vertritt durch die Klauen der Weidetiere, einen hohen Rohbodenanteil. Geht die Beweidung zurück, nehmen auch die Orchideen ab.
Eine vermehrte Freisetzung von bestimmten Nährsalzen im Rohboden ist wohl auch gegeben. Was Erdorchideen auch sehr gut bekommt.
Es spielen da wohl viele Faktoren zusammen, aber es funktioniert.
Gespeichert

türkenbund

  • Gast
Re: Orchideenkultur einmal anders
« Antwort #5 am: 19. Februar 2009, 14:23:54 »

Hallo
Ich möchte aber darauf hinweissen das Herr Otto Möller über die Keimungen und auch über die Beweidung von Orchideenstandorten laut DOG-Zeitschrift
aber eine andere Meinung hat.Sie könnten ja einmal Ihren Freund kontaktieren. Vieleicht gibt es neuere Erkenntnisse.
Leider erlaubt es nicht meine Zeit die einzelnen Beiträge rauszusuchen. Aber ich nehme an das Herr Manne sich die Zeit nehmen könnte.
Oder einer der anderen Freunde.
Liebe Grüsse Türkenbund
Gespeichert

manfred

  • Sr. Member
  • ****
  • Offline Offline
Re: Orchideenkultur einmal anders
« Antwort #6 am: 03. Juli 2009, 09:27:40 »

Hallo,
Da hat mein Freund aber Glück gehabt, das die Orchideen den Artikel nicht kennen.
VG
Manfred
Gespeichert

türkenbund

  • Gast
Re: Orchideenkultur einmal anders
« Antwort #7 am: 03. Juli 2009, 11:02:40 »

Ich denke es ist alles gesagt wenn man die näheren Umstände kennt.  :-\
Was soll ich auf diesen Herrn noch antworten. :' ;D ;D ;D
 Ich gehe lieber in den Garten und erfreue mich meiner wenigen Pflanzen. ;) ;)
Gespeichert

manfred

  • Sr. Member
  • ****
  • Offline Offline
Re: Orchideenkultur einmal anders
« Antwort #8 am: 03. Juli 2009, 13:23:18 »

Nun sind die Argumente zu Ende und wenn man die Umstände bedenkt. Ja ein bischen Üben ist immer gut.
VG
Manfred
Gespeichert

türkenbund

  • Gast
Re: Orchideenkultur einmal anders
« Antwort #9 am: 03. Juli 2009, 14:17:06 »

Dürfte ich wissen auf was Sie aus sind??? ??? ??? ???
 Mann mit den vielen Acounts??? :-\ :-\ :-\
Anscheinend versuchen Sie es überall. ??? ???
Es passt Ihnen anscheinend nicht das ich Ihnen in anderen Foren keine Antwort mehr gebe!!! >:( >:( >:(
« Letzte Änderung: 03. Juli 2009, 14:20:38 von türkenbund »
Gespeichert

manfred

  • Sr. Member
  • ****
  • Offline Offline
Re: Orchideenkultur einmal anders
« Antwort #10 am: 03. Juli 2009, 14:34:22 »

Hallo Mister Wichtig,
wer sind sie eigentlich?
Qualifizierte Antworten von Ihnen???
Sie können gern Ihre Meinung für sich behalten.
Also was es so Alles gibt. :-*
Gespeichert

hakone

  • Sr. Member
  • ****
  • Offline Offline
Re:Orchideenkultur einmal anders
« Antwort #11 am: 23. Januar 2012, 12:34:09 »

Hallo Manfred,

hast du Erfahrung  mit :

- Hemipilia sp.

- Satyrium nepalnensis


winterhart und Substrat ?

vielen Dank
Gespeichert


Der Frosch im Brunnen ahnt nichts von der Weite des Meeres.

Berthold

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • orchideenkultur.net
Re:Orchideenkultur einmal anders
« Antwort #12 am: 23. Januar 2012, 22:44:41 »

Hallo Manfred,

hast du Erfahrung  mit :

- Hemipilia sp.

- Satyrium nepalnensis


winterhart und Substrat ?

vielen Dank

Hakone, wenn Du Satyrium nepalense meinst, so kannst Du es kultivieren wie Cypripedium subtropicum, also auch ohne extra Eisen im Substrat
« Letzte Änderung: 23. Januar 2012, 22:51:56 von Berthold »
Gespeichert

hakone

  • Sr. Member
  • ****
  • Offline Offline
Re:Orchideenkultur einmal anders
« Antwort #13 am: 24. Januar 2012, 17:23:10 »

Berthold, es wurde mir erzählt , dass subtropicum in neudohum besser wächst .
Gespeichert


Der Frosch im Brunnen ahnt nichts von der Weite des Meeres.