Ich möchte mal etwas zu meinen Erfahrungen mit den Blattflecken bei Phalaenopsis mitteilen.
Im Sommer "muss" ich meine Phalaenopsis im Garten in einem Kleingewächshaus 2,2 x 2,2 m kultivieren, automatischer Fensterheber, nachts Heizlüfter. Anfangs hatte ich da arge Probleme, weil der Temperaturunterschied einfach zu hoch war, tagsüber zu heiß und nachts zu kalt. Als erstes habe ich das Gewächshaus innen komplett mit Noppenfolie ausgekleidet, war aber noch zu wenig. Seit vier Jahren verwende ich ein mobiles Klimagerät, das schalte ich früh wenn es auf Arbeit geht ein, da läuft es zunächst als normaler Lüfter (mit Schwenkfunktion), sobald es dann wärmer wird, schaltet es auf Kühlfunktion, die Temperatur wird manuell eingestellt. So erreiche ich, das in etwa 2 Meter Höhe 35° nicht mehr überschritten werden. Die Phalaenopsis stehen auf Regaltischen in etwa 80 cm Höhe.
Trotzdem waren dann immer noch an einigen Phalaenopsis diese häßlichen perlenartigen Fleckenbilder, die sich meist erst im Herbst zeigen. Nachdem ich ein Blatt im Pflanzenschutzamt untersuchen ließ kam als Ergebnis kein Virus, keine Bakterien, nein nur eine physiologische Störung, was immer das heißen sollte. Ich vermute, das es sich um eingetrocknete Zellen handelt, die infolge der Wärme platzen. Ich habe auch gehört, es könnte Eiweißgerinnung sein, die ja bei 35 Grad bereits einsetzen soll.
Seit vorigem Jahr habe ich nun zusätzlich noch von Außen einen weißen Anstrich aufgebracht, auch auf der Nordseite, da die Sonnenstrahlen im Hochsommer auch darauf einfallen. Seitdem habe ich nun deutliche Verbesserungen bezüglich der perlenartigen Blattflecken erreicht, dieses Jahr hat sich bisher an keinem Phalaenopsis Blatt eine solche Schädigung gezeigt.
Anders verhält es sich mit den schwarzen, eingesunkenen Blattflecken. Diese entstehen erst spät im Gewächshaus, wenn die Temperaturen nicht mehr so hoch sind und die Luftfeuchtigkeit wesentlich höher wird. Hier hilft nur starke Luftzirkulation, auch tagsüber. Bei der Kultur im Zimmer fehlt diese Luftzirkulation, weil man am Fenster ja meist auch keinen Ventilator einsetzt und das begünstigt eben die Fleckenbildung. Im Winter, wenn meine Phalaenopsis wieder in der Wohnung kultiviert werden, erfolgt das Gießen generell vormittags. Phalaenopsis sprühe ich nicht. Ein bis zwei mal im Winter überbrause ich mit lauwarmen Wasser.
Das erste Foto (P1020004) zeigt ein Blatt mit den eingetrockneten Flecken. Diese können sich auch perlenartig über das ganze Blatt erstrecken.
Das zweite Foto zeigt deutliche Hitzeschäden, obwohl keine direkte Sonneneinstrahlung erfolgte, auch hier entstehen später diese eingetrockneten perlenartigen Flecken.
Foto 3: Kleingewächshaus mit Noppenfolie
Foto 4: Winterquartier, vorwiegend für die Phalaenopsis. Zaungitter 1,50 m x 0,90 m mittels Spanndraht an der Wand befestigt. Plexiglaswanne, Boden gefüllt mit Blähton, darauf stehen die Pflanzen. Überschüssiges Gießwasser läuft in den Blähton, damit habe ich dann genügend Luftfeuchtigkeit für eine Woche. Oben sieht man die Zusatzbeleuchtung, LED Kassetten mit je 100 LED, Stromverbrauch 8,5 Watt je Kassette, Lichtausbeute mit beiden Kassetten etwa 1000 Lumen. Die Kassetten gibt es mittlerweile auch in warmweiß. Ich gebe die Zusatzbeleuchtung täglich von 5.00 bis 09.00 und 16.00 bis 22.00 Uhr. Ich konnte feststellen, dass die Blütentriebe der Pflanzen, die weiter hinten stehen, nicht mehr Richtung Fenster wachsen.
Foto 5: Unter dem Phalaenopsisgitter habe ich eine offene Vitrine(Werbeaufsteller von einem bekannten Kaffeeanbieter). Hier habe ich in der Vitrine vor allem meine Polystachya Sammlung sowie Galeandra. Oben befinden sich vor allem meine Jungpflanzen.
Es handelt sich um ein Südwestfenster, ab etwa 13.00 Uhr Sonne.