Hallo alle zusammen,
die meisten rein weißen Farbformen werden gern als "alba" bezeichnet.
Was ihnen fehlt, ist der rote Blütenfarbstoff. In der Pflanze wird dieser Blütenpflanzstoff in mehreren aufeinander folgenden Schritten gebildet. Jeder dieser Schritte wird durch ein Enzym oder durch eine Gruppe von Enzymen (Biokatalysatoren) durchgeführt. Wenn in dieser Kette eines oder mehrere der Enzyme fehlen, bleibt die Synthese des Farbstoffs irgendwo stehen. Dabei wird die Zwischenstufe, die im Ablauf vor diesem fehlenden Enzym steht, angereichert. Unter Umständen passiert diese Anreicherung so stark, dass unter gewissen Rahmenbedingungen wie Temperatur, Licht oder Ernährungszustand der Pflanze trotz des fehlenden Enzyms geringe Mengen an rotem Farbstoff gebildet werden. Dann wird die Blüte leicht rosa überhaucht und an den Stellen, wo normalerweise sehr viel roter Farbstoff sitzt, entsteht ein leichtes rot. Das hängt ein wenig davon ab, wo genau das fehlende Enzym in der Abfolge der Reaktionsschritte sitzt.
Übrigens ist das auch der Grund, weshalb eine Kreuzung 'alba' x 'alba' nicht zwingend wieder 'alba' ergibt: Wenn 'alba Nr.1' z.B. an zweiter Stelle ein Gen (und damit ein Enzym) fehlt und 'alba Nr.2' an vierter Stelle, haben die Kinder vom jeweils bedien Eltern wieder einen kompletten Satz an Genen (und Enzymen) erhalten und können munter rote Farbe bilden. Nur bei Selbstung oder wenn beide Eltern ihren Gendefekt an der gleichen Stelle haben, sind auch die Kinder sicher 'albas'
viele Grüße,
Joachim