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Autor Thema: Brennspiritus als Schädlingsmittel?  (Gelesen 22564 mal)

goofy_007

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Re: Brennspiritus als Schädlingsmittel?
« Antwort #15 am: 03. Februar 2014, 08:57:36 »

@MartinK,

sei versichert, ICH kann richtig lesen,
bei dir hab ich aber zweifel....................   ;)

(s. meine PM heute morgen an dich)

gruß
« Letzte Änderung: 03. Februar 2014, 08:59:38 von goofy_007 »
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νῶθι σεαυτόν

Carsten

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Re: Brennspiritus als Schädlingsmittel?
« Antwort #16 am: 03. Februar 2014, 10:36:42 »

ansonsten würde ich aber dem rat bezüglich
LIZETAN NICHT FOLGEN.
denn die sog. "neonicotinoiden"wirkstoffe -z.b. Imidacloprid-
in pflanzenschutzmitteln sind inzwischen verboten,
(naja B., man kann nicht alles wissen) ;)

siehe hier
http://www.bvl.bund.de/DE/04_Pflanzenschutzmittel/05_Fachmeldungen/2013/2013_07_12_Fa_Aenderung_Neonicotinoide.html

Hallo Goofy, wer hat denn welchen Rat bezüglich Lizetan erteilt? Ich kann in diesem Thread nichts finden.
Lizetan ist ein Handelsname für ein Insektizid/Akarizid von Fa. Bayer. Der Hersteller hat auf das Verbot von Imidacloprid reagiert und unter dem alten Namen ein neues Mittel in den Handel gebracht. Wahr ist (Danke für den Link), daß Imidaclopridhaltige Mittel nicht mehr verkauft oder benutzt werden dürfen. Diese Tatsache war im Herbst recht präsent in der Presse und ist auch in einigen Foren diskutiert worden. Dein Hinweis bezieht sich vermutlich auf das alte Lizetan, die neue Formel darf verkauft und angewendet werden. Insofern habt Du und Berthold beide Recht.
Als Forenbetreiber achten wir stets darauf, daß für einzelne kommerzielle Produkte weder positiv noch negativ geworben wird. Darum an dieser Stelle der Hinweis, daß auch andere Firmen für den Haus-und Kleingartenbereich geeignete Schädlingsbekämpfungsmittel anbieten. Beratung bietet der Fachhandel.

Zurück zum Thema:
Wenn ich meine >500 Pflanzen im GWH mit Spiritus einnebeln würde, würde es mir hinterher wahrscheinlich ziemlich gut gehen. Jedenfalls wenn ich keinen Atemschutz trage. Der Alkoholgehalt der Luft wäre beträchtlich. Für mich käme also nur eine punktuelle Anwendung in Frage. Eine 70%ige Ethanollösung (Propanol geht auch) ist ein wirksames Flächendesinfektionsmittel und wird im Labor und Medizinbereich häufig angewendet. Wie Berthold schrieb, wirkt es gut gegen Mikroorganismen. Wie die Wirkung auf Arthropoden ist, weiß ich nicht. Alkohol im Übermaß wirkt vermutlich giftig. Das Rezept mit 50% Wasser und 50% Spiritus (ca. 90% Ethanol) wäre im Mikrobiologiebereich unwirksam.
Alkohole sind auch Lösungsmittel für Fette und Wachse, insofern kann ich mit vorstellen, daß ev. vorhandene Wachsschichten auf Pflanzen angegriffen werden. Was Alkohole innerhalb der Pflanze machen, weiß ich nicht. Alkohol als Treibmittel kann auch schädlich wirken, wenn durch die Verdunstung Wärme entzogen wird (Erfrierungen/Kälteschäden). Ich hätte große Bedenken, den Wurzelballen mit Ethanol zu behandeln. Ich hätte Sorge, daß der Alkohol die Wurzeln dehydriert.
Ein Nachteil in meinen Augen ist die reine Kontaktwirkung. Wollis können sich hervorragend verbergen und sitzen auch gern unter den Hüllblättern, z.b. von Cattleyen. Wird der Spiritus sie dort erwischen?

Das Rezept mit 20-30 ml Brennspiritus auf 1 Liter Lauge finde ich seltsam.  Ich kann mir den Effekt des Spiritus darin nicht erklären. Vielleicht liegt ein Fehler vor? Ein Spritzer Seifenlauge auf 1 Liter 70%ige Ethanollösung wird die Benetzbarkeit erhöhen.
Ich persönlich würde Alkohol zur Schädlingsbekämpfung nur punktuell im Haus anwenden und die Wirkung auf die Pflanzen testen. Wenn es wirkt und die Pflanzen nicht schädigt, ist das sicher eine gute Alternative zur "Chemie".
« Letzte Änderung: 03. Februar 2014, 10:41:53 von Carsten »
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Viele Grüße, Carsten

BLC

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Re: Brennspiritus als Schädlingsmittel?
« Antwort #17 am: 03. Februar 2014, 14:21:53 »

@Carsten
Es stimmt genau so, wie Du es sagst:
Zitat der Fa. Bayer:
"vom Markt genommen wurden die Lizetan Produkte, die als Wirkstoff Imidacloprid enthielten. Das Sortiment wurde diesbezüglich von uns angepasst.
Momentan auf dem Markt zu kaufen sind:
-       Combistäbchen Lizetan
-       Schädlingsfrei Lizetan zum Gießen
-       Zierpflanzenspray Lizetan AF
-       Zierpflanzenspray Lizetan Plus
-       Orchideen Schädlingsfrei Lizetan AF
-       Spinnmilbenspray Plus
Alle Sprays werden von Orchideen gut vertragen. Bei den Aerosoldosen dürfen jedoch die Blüten nicht mitbehandelt werden, weil diese Schäden auf Grund der Kälteeinwirkung davon tragen können. Die Combistäbchen und das Gießmittel sind auf Grund der verminderten Aufnahme über die Wurzeln bei Orchideen in ihrer Wirksamkeit eingeschränkt."

Das Verwirrende ist, daß unter demselben Handelsnamen nun ein anderer Wirkstoff verkauft wird, nämlich Thiacloprid.
Thiacloprid wurde aus Imidacloprid weiterentwickelt und ist zugelassen.

BG
BLC


« Letzte Änderung: 03. Februar 2014, 14:23:31 von BLC »
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BLC

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Re: Brennspiritus als Schädlingsmittel?
« Antwort #18 am: 03. Februar 2014, 14:34:34 »

"Zurück zum Thema"
Das Thema war, Brennspiritus als Insektenvernichtungsmittel.
Ich möchte nochmal den Stand der Dinge festhalten.
Es gibt in der Literatur und im Web (Google & Co.) Hinweise darauf, daß Brennspiritus erfolgreich gegen Insekten auf Orchideen, insbesondere auch Schild- und Wollläuse und Rote Spinne eingesetzt wurde und wird.
Ich hatte nun gefragt, welche ForumianerInnen praktische Erfahrung mit diesem Mittel haben und darüber berichten würden.
Für wenig hilfreich halte ich Beiträge, die theoretischen Überlegungen entspringen und sich eher durch polemisierende Spekulationen auszeichnen als durch Erfahrungswissen.
BG
BLC
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goofy_007

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Re: Brennspiritus als Schädlingsmittel?
« Antwort #19 am: 03. Februar 2014, 15:07:02 »

...............Für wenig hilfreich halte ich Beiträge, die ............. sich eher durch polemisierende Spekulationen auszeichnen als durch Erfahrungswissen.


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νῶθι σεαυτόν

Irene Bock

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Re: Brennspiritus als Schädlingsmittel?
« Antwort #20 am: 03. Februar 2014, 19:54:58 »

"Zurück zum Thema"
Das Thema war, Brennspiritus als Insektenvernichtungsmittel

Ich wende bei manchen Schädlingen an Orchideen folgende Lösung mit gutem Erfog an:
20 ml Facetensid (von Spinnrad),
10 ml Brennspiritus,
1000 ml Wasser
Damit benetzte ich alle sichtbaren Pflanzenteile wirklich tropfnass und wiederhole das Sprühverfahren dreimal im Abstand von 5-7 Tagen.
Die Lösung hilft gut gegen Deckel- bzw. Buckelschildläuse und auch gegen Spinnmilben. Bei Blattläusen und Woll- oder Schmierläusen habe ich weniger guten Erfolg gehabt. Wahrscheinlich war für diese Schadinsekten die Lösung zu schwach; denn es blieben zu viele Tiere am Leben.

Freundliche Grüße
Irene Bock
« Letzte Änderung: 03. Februar 2014, 19:56:39 von Irene Bock »
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Berthold

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Re: Brennspiritus als Schädlingsmittel?
« Antwort #21 am: 03. Februar 2014, 23:05:35 »

Irene, hast Du die Wirksamkeit Deiner Mischung mal getestet, wenn Du das 1% Alkohol weg lässt? Er kann in dieser geringen Konzentration eigentlich nur Einfluss auf die Oberflächenspannung des Wassers haben, was das Tensid auch schon tut oder ein Tropfen Spülmittel ebenso.
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