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Autor Thema: Cattlianthe Porcia (Ctt.)  (Gelesen 22304 mal)

sf

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Re: Cattlianthe Porcia (Ctt.)
« Antwort #15 am: 06. Juni 2013, 23:03:31 »

Hallo BLC,

Lokal habe ich hier eine Datenbank mit allen Hybriden bis 1996, das geht wesentlich schneller, komfortabler und dazu noch einfacher als die RHS-seiten und reicht für die "Forschung" bei den 'Klassikern' - nur für neueres muß ich online sein. ;-)

Mit "Portia" hast schon recht ich hab auch bewußt nur die 'pure' Portia erwähnt, obwohl es noch etliche mit dem Namensbestandteil gibt (Portia-pumila und Portiata sind übrigens Beispiele von Weiterkreuzungen mit Portia, wie man unschwer vermuten kann)

Gleiche Namen mit nur unterschiedlicher Jahreszahl gibt es auch noch ein paar andere, das war vor der offiziellen Registrierung und wohl nachträglich nicht mehr einfach zu ändern.. noch eine Quelle möglicher Verwechslungen/Mißverständnisse.

Ich find's aber trotzdem interessant diese Art "Ahnenforschung" gelegentlich zu betreiben, auch wenn es halt leider nicht immer einfach und/oder eindeutig ist..


 sf
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BLC

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Ungereimtes
« Antwort #16 am: 07. Juni 2013, 07:16:43 »

Ja, wenn dann noch die "Fehler" der Pflanzenbestimmer dazu kommen, die versehentlich oder irrtümlich doppelt oder falsch benannt haben, dann sind wir mitten im Datamining.
Aber darüber hinaus würde mich interessieren, ob es sowas wie Regeln zur Hybridisierung gab oder gibt. Das klang ja hier auch schon an: man nehme die Art xy und kreuze sie ein, damit z passiert.
Bei den alten Hybriden kann ich mir das vorstellen, weiß es aber nicht.
Bei den heutigen "Modezüchtungen" vermute ich eher die Schrotflintentechnik, d.h. genetischer Streuschuß ins Ungewisse und mal schauen, was Interessantes dabei ist. Und dann wird geklont. Ich vermute das; wissen tue ich es nicht.
BG
BLC
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sf

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Re: Cattlianthe Porcia (Ctt.)
« Antwort #17 am: 07. Juni 2013, 12:07:30 »

..ich weiß persönlich aus gesicherter Quelle von mindestens einem Fall wo ein "Züchter" eine Hybride angemeldet hat über deren Eltern er sehr im Ungewissen war - mal vorsichtig ausgedrückt..
Sowas kommt dann zu allem noch dazu. Dürfte bei einfachen Hybriden nicht soo oft passieren, aber bei denen aus der x-ten Generation ist das leider vermutlich nicht so selten wie man es meinen sollte.

Über die Zuchtziele kann ich nur von div. Deutschen aus eigener Anschauung was sagen, ich vermute aber daß die europäischen Züchter relativ ähnlich denken, in asiatische Köpfe kann unsereins schwerlich gucken ;-)


Dabei müßte man dann auch noch unterscheiden zwischen reiner "Hobbyzucht", halbgewerblichen und reiner "Industrieproduktion", wenn auch die Grenzen (vor allem bei ersteren beiden) teilweise fließend sind - manche Gärtner züchten "hobbymäßig" nebenbei, was nicht unbedingt auf kommerziellen Erfolg in erster Linie ausgerichtet ist, gern aber auch dann dahin münden darf :-)

Echte Regeln im Sinn von (ungeschriebenem?!) "Gesetz" gab es meines Wissens nie, wohl aber Erfahrungswerte die natürlich mit längerer Tätigkeit als Züchter und/oder in einer Gärtnerfamilie besser und genauer wurden, mit den Generationen.

Simples Beispiel: digbyana vererbt in F1 eigentlich immer die gefranste Lippe, andere Cattleya vertiefen die Grundfarbe usw. usw.

Diese Erfahrungswerte wurden dann je nach Zuchtziel der Zeit oder der Gärtnerei jeweils bei der Überlegung der Eltern zur Kreuzung angewendet.
So gab's "vor langer Zeit" mal die Richtung sehr großblumige Cattleyen zu erzeugen, die dann auch möglichst starke Farben hatten, und gern duften sollten (war aber kein primäres Ziel.. leider ;-)

Später wurde mehr Wert auf kompakte Pflanzen gelegt, und/oder längere Haltbarkeit der Blüten, wenige Fensterbänke konnten die Kübel tragen die in früheren Gewächshäusern standen, sei es bei Catt's oder Cymbidien oder was immer.. und die Leute kaufen lieber Pflanzen die lange blühen.. etc.

Dann kamen irgendwann mal die sehr "bunten" in Mode, und dann wieder was Neues..

Das ist gar nicht so leicht was man da kreuzt, vor allem wenn man es auch mal verkaufen will/muß, den Geschmack der Kunden aber auf kommende Jahre vorherzusagen (oder zu steuern ?!) ist eben nicht ganz einfach.. erst recht seit Orchideen eine richtige "Massenware" geworden sind.


Die Methoden der (semi/kommerziellen) Züchter sind da auch teilweise verschieden, der eine hat ein relativ genaues Ziel vor Augen und arbeitet möglichst selektiv drauf hin, andere machen den "Schrotschuß" und hoffen es kommt was tolles, verkaufbares dabei raus..

Das ist dann auch eine Zeit- und Platzfrage: man wird wohl eher was "riskieren" bei Pflanzen wo ein Zyklus (Befruchtung bis Blüte der Nachkommen) möglichst kurz dauert, bei Generationszeiten im Bereich über 5 bis zu zehn oder mehr Jahre wird kaum jemand was 'Wildes' ausprobieren, höchstens evtl. ein totaler Hobby-Züchter (so entstanden z.B. teilweise 'verrückte intergenerics'.)

Ebenso begrenzt der verfügbare Platz zur Aufzucht und folgender Selektion die Möglichkeiten, vor allem in Europa - ich denke wenn man nur eine Schattierung spannen muß (wie in Teilen Asiens) legt man gern auch mal ein paar (zehn)tausende Jungpflanzen einfach "versuchsweise" auf..


Das mal in relativer Kürze was ich zu dem (echt spannenden) Thema sagen kann..



  sf



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BLC

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Cattlianthe Porcia (Ctt.)
« Antwort #18 am: 09. Juli 2013, 18:24:27 »

Ich wollte nochmal berichten, wie der Stand der Dinge jetzt nach einem weiteren Monat ist.
Es gibt immer noch

die beiden NTs und neue Wurzeln zu sehen.
Das schaut vital aus, aber echt vorwärts geht es nicht.
Ich würde mir wünschen, daß die Pflanze etwas mehr Gas gibt.
Wir haben ja nur noch etwa 2 "helle" Monate Zeit.
Aber mehr als gut zureden, kann ich nicht.
BG
BLC
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Christian N

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Re: Cattlianthe Porcia (Ctt.)
« Antwort #19 am: 14. Juli 2013, 07:11:09 »

Hallo BLC,

ich finde es toll, wie Du Dein Problem im Forum darstellst und welch interessante Diskussion sich daraus entwickelt hat.
Obwohl ich mich seit nunmehr fast 40 Jahren mit Orchideen beschäftige, ist mir zum ersten Mal der Unterschied zwischen Portia und Porcia klar geworden. Ich habe das immer für einen Schreibfehler gehalten. Vielleicht ist mir dadurch auch mal eine tolle Pflanze durch die Lappen gegangen, weil ich Porcia immer für Portia gehalten habe.
Zu den alten Hybriden möchte ich folgendes sagen:
Auch wenn in Kew einige Orchideenpflanzen stehen, die noch mit den Originalimporten vor über hundert Jahren identisch sein sollen, glaube ich nicht, dass Orchideen in der Regel so alt werden. Insofern ist es richtig, dass die ersten Hybriden längst nicht mehr existieren.
Die Orchideenvermehrung und damit auch die Züchtung von Kreuzungen war lange Zeit aus verschiedenen Gründen eine elitäre Angelegenheit und nur wenigen Gärtnereien möglich. Diese finanzierten sich durch Schnittblumengewinnung und ihr Orchideensortiment war ziemlich beschränkt, allerdings waren viele Naturarten darunter. Oft hatten sie dadurch ganze Häuser voll einer Art , von denen sie sich die besten Klone zur Zucht aussuchen konnten. In welchen Mengen einige Naturarten damals importiert wurden, kann man sich heute nicht mehr vorstellen.
Dieses Genpotential haben heutige Züchter überhaupt nicht mehr. Sie haben aber dafür andere Vorteile: sie können auf das Ergebnis der Züchtung über viele Jahrzehnte zurückgreifen und verfügen über die Meristemvermehrung zur Massenvermehrung preisgekrönter Klone.
Eine Garantie für ein perfektes Zuchtergebnis gibt es allerdings nicht. Orchideen sind in der Züchtung immer für Überraschungen gut und das sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht.
Ich finde es allerdings schade, dass aus finanziellen Erwägungen die Erstblüher, die beim Züchter durchfallen, anschließend am Markt an ahnungslose Orchideenanfänger verramscht werden, wie ich das immer wieder besonders bei Cattleya-Hybriden beobachten kann. Für einen Anfänger ist seine selbstgezogene Blüte natürlich die Schönste der Welt, aber nach einiger Zeit sollte er die Qualitätsunterschiede erkennen. Man kann über die Orchideenpreisrichter und ihre Bewertungen denken was man will, aber ein Auszeichnungskürzel hinter dem Namen ist immer eine gute Wahl (bei einem seriösen Händler!).
Gut,  dass es Orchideenforen gibt, wo man sich beraten lassen kann.

Gruß Christian



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BLC

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Ctt. Porcia
« Antwort #20 am: 14. Juli 2013, 17:06:00 »

Hallo Christian!
Ich meine schon, daß man solche Diskussionen führen sollte.
Wozu sonst ein Forum?
Nur um bunte Bilder herzuzeigen?

Der Porcia geht es nun täglich besser. Glaube ich...
Sie steht draußen.
Das Klima scheint ihr gut zu tun (Temp. 27/13).
Die beiden NTs wachsen. Und die jungen Wurzeln auch.
Bis zur Blüte wäre aber noch ein langer Weg.

Wobei ich mich mit Cattleyen fast nicht auskenne und die Wachstumszyklen nicht kenne.
Da gibt es ja wohl unterschiedliche.
Auch wenn es darum geht, wann blüht denn die Pflanze aus der fertigen Scheide? Im Herbst oder erst im nächsten Frühjahr?
Meine Pflanze als Hybride dürfte schwer einzuschätzen sein.
Jedenfalls ist sie zwei- bzw. dreiblättrig, was immer das auch bedeuten könnte.

Ich nehm's locker.

Beste Grüße
BLC
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BLC

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Re: Cattlianthe Porcia (Ctt.)
« Antwort #21 am: 25. Juli 2013, 19:48:51 »

Ich wollte kurz von meinem Versuch berichten, aus einer Rückbulbe der Ctt. Portia was zu machen.
Wie ich die Pflanze neulich umgetopft hatte, da fiel eine einzelne Bulbe ab.
Die sah nicht besonders aus, eher angefressen.
Ich habe sie versuchsweise in Moos gebettet.
Und nun schaut sie so aus.

Ich sehe (?) 2 Augen, wovon zumindest das eine schon mal treibt.
Außerdem gibt es frische Wurzeln.
Ich glaube, das wird was.
Toll, was Natur alles kann und macht!
BG
BLC
« Letzte Änderung: 30. Oktober 2017, 08:01:38 von Werner H. »
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BLC

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Cattlianthe Porcia, Rückbulbe treibt
« Antwort #22 am: 09. August 2013, 11:30:54 »

Die einzelne Rückbulbe treibt jetzt.

Sie kriegt/hat Wurzeln und einen vitalen NT.
Die Bulbe hat noch viel Substanz; das wird was.
Ich würde diese Hoffnungspflanze weitergeben.
Wem könnte ich damit eine Freude machen?
Bitte PM.
BG
BLC
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BLC

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Frust: Cattlianthe Porcia (Ctt.)
« Antwort #23 am: 13. September 2013, 08:09:53 »

Ja, das verursacht Frust, wenn

der Neutrieb seinen Geist aufgibt und von oben her wegfault.
Ich bin ratlos und gefrustet, weil mir diese Orchidee sehr am Herzen liegt.
Damit ist der 2. NT dann weg. Die Pflanze scheint sich zu verabschieden.

Ich glaube, die Pflanze ist krank, auch aufgrund ihrer Vorgeschichte.

Um Rat wage ich gar nicht richtig zu fragen...
BG
BLC
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BLC

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Re: Cattlianthe Porcia (Ctt.)
« Antwort #24 am: 08. Oktober 2013, 12:00:59 »

Die Rückbulbe entwickelt sich prima.

Ich bin voller Hoffnung, diese alte Hybride aus 1927 retten zu können.
BG
BLC
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BLC

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Gehimmelt: Cattlianthe Porcia (Ctt.)
« Antwort #25 am: 17. April 2014, 12:06:18 »

Leider, leider ist die Pflanze hin, auch die Rückbulbe.

Nach anfänglich hoffnungsvollem Wachstum hat die Pflanze zusammengepackt.
Irgendwann hat sie "den Schalter umgelegt" und wollte nicht mehr.
Warum?
Keine Ahnung, und das ist das Frustrierende: ich wüßte nicht, was ich beim nächsten Mal anders machen sollte.

Schade um die alte Hybride, die ich gerne erhalten hätte.
BG
BLC

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BLC

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Wiederholungstäter: Cattlianthe Porcia (Ctt.)
« Antwort #26 am: 06. Mai 2014, 17:39:18 »

Das hat mir doch keine Ruhe gelassen, das Schicksal der Ctt. Porcia.
Und so habe ich mir ein Ersatzpflänzchen gesucht, gefunden und schicken lassen.

Brassia Chieftain & Ctt. Porcia

Die Porcia steht in einem 22er-Topf, nicht wirklich ideal für die Fensterbank...
Ist aber ok, weil sie ein Geschenk wird und gute Verhältnisse vorfinden wird.
Im Topf der Porcia wächst noch

ein Pflänzchen.
Was könnte das sein? Doch kein Ctt.-BT?



« Letzte Änderung: 06. Mai 2014, 17:42:48 von BLC »
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sf

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Re: Cattlianthe Porcia (Ctt.)
« Antwort #27 am: 06. Mai 2014, 21:22:57 »

Bärlauch ?  ;D ;D ;D
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BLC

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Re: Cattlianthe Porcia (Ctt.)
« Antwort #28 am: 06. Mai 2014, 21:33:37 »

Bärlauch ?  ;D ;D ;D

Aha, deswegen der Drang in die Küche.  ;)
"Eßorchidee".
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Safir

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Re: Cattlianthe Porcia (Ctt.)
« Antwort #29 am: 06. Mai 2014, 21:48:08 »

Wenn es Bärlauch ist, kann man das gut feststellen.
Drück mal die Blätter, wenn es dann nach Knoblauch riecht, könnte das stimmen.
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LG Safir

Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt. (Joachim Ringelnatz)